Privilegium de non evocando

Privilegium de non evocando
Privilegium de non evocạndo
 
[lateinisch], im Heiligen Römischen Reich das den Fürsten und Reichsstädten seit König Rudolf I. von Habsburg (1273-91) gewährte Privileg, bei Rechtsstreitigkeiten keine Eingriffe der königlichen Gerichtsgewalt erdulden zu müssen; meist verbunden mit dem Verbot der Anrufung der Reichsgerichte nach Abschluss des Verfahrens (P. de n. e. et de non appellando). Bedeutend für die Ausgestaltung der Landesherrschaft wurde das den Kurfürsten in der Goldenen Bulle (1356) verliehene Evokationsprivileg. Erste Privilegien dieser Art wurden seit 1274 den Reichsstädten gewährt.

Universal-Lexikon. 2012.

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